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  • AutorenbildSusi

Von Ferien, Karibikträumen, Weihnachten und Neujahr

Buenaaas y feliz año nuevo!


Ich hoffe es geht euch allen gut und ihr seid gut rumgerutscht ins neue Jahr.

Endlich habe ich mal wieder Zeit von meinen Erlebnissen und Erfahrungen hier zu berichten. Soviel zum Thema ich wollte mich vor dem Urlaub nochmal melden… Aber gut.

Es gibt jedenfalls wieder einiges zu erzählen, ist doch seit dem letzten Mal eine ganze Menge passiert. Wo fange ich da bloß an?


Vielleicht mal bei meiner aktuellen Situation: Ich habe seit sage und schreibe Mitte November Ferien, die aber am 21. Januar auch mal ein Ende nehmen. Offiziell wären es „nur“ 6 Wochen gewesen, aber nun ja, mir wurde Anfang November gesagt, dass es auf das Schuljahresende hingehen würde und man mich für die anstehenden Prüfungen nicht benötigen würde. Ich hatte also dementsprechend viiiiel Zeit sämtliche Sachen anzustellen.


Allem voran steht hier mein erster Ausritt auf der Finca meiner Gastfamilie. Ich meine, ich wusste ja, dass er mich irgendwann auf ein Pferd setzen will. Allerdings war ich der festen Überzeugung, dass mir das zumindest vorher mitgeteilt wird. Wir, das heißt mein Gastvater, meine Gastmutter und meine Gastschwester machten uns eines Tages auf zur Finca, wo uns direkt vier gesattelte Pferde erwarteten. Ein „vamos“ und mehrere verdutzte Blicke meinerseits später saß ich auch schon auf Nevado, lediglich mit der Information wie ich ihn anhalte. Naja, immerhin das wichtigste, oder? Im gemütlichen Tempo ging es los, schön entspannt einen Weg entlang, eigentlich echt lässig, dachte ich mir. Tja, dachtE. Es dauerte nicht lange, da fand ich mich in einem dschungelartigen Wald wieder, durch den ein schmaler, schlammiger Pfad führte, gespickt mit Wasserlöchern, rutschigen Steinen und sehr engen Passagen. Und nicht zu vergessen: Regel Nummer 1 (laut meinem Gastvater): wer seinen Sombrero verliert, muss natürlich selbst absteigen und ihn sich wieder holen. Sonderservice gibt es lediglich ein einziges Mal für die Anfänger. Ziel der ganzen Tour war ein Rollfeld eines alten Flughafens, auf dem die Rinder der Finca weiden. Ein außergewöhnlicher und bizarrer, aber wunderschöner Ort. Seitdem begleite ich meinen Gastvater öfter bei seinen Ausritten, um dort nach dem Rechten zu schauen.


Ausritt auf der Finca mit meiner Gastmutter (links), meiner Gastschwester (mitte) und meinem Gastvater


Aussicht vom alten Flughafen aus


Bevor es für mich und eine Mitfreiwillige dann Mitte Dezember an die Karibikküste ging, stattete ich mit meiner Gastfamilie Bogota einen kurzen Besuch ab und war mit ein paar anderen Freiwilligen in der Nähe von Bucaramanga auf einem kleinen Festival.


Blick über Bogota bei Nacht vom Cerro de Monserrate aus

Unseren Urlaub verbrachten wir in Santa Marta, Minca und Cartagena. Wir ließen uns den Großteil der Zeit einfach durch die Städte treiben, ließen uns Zeit, entdeckten schöne Flecken und lernten viele neue Leute kennen (darunter tatsächlich auch sehr viele andere Deutsche). Von den drei Stationen unserer Reise war Cartagena mit Abstand mein Favorit. Ich denke die Bilder sprechen hier ganz für sich. Das historische Stadtzentrum ist wunderschön, die Häuser knallbunt und die Gebäude aus der Kolonialzeit sehr imposant. Dagegen kann Santa Marta nicht wirklich viel bieten, außer die wunderschönen Strände und Berge des Nationalparks Tayrona. Minca, das über Santa Marta in den Bergen liegt, lädt zum Entspannen und Abkühlen von der Hitze Santa Martas ein. Aber wie gesagt, Bilder sagen mehr als tausend Worte…


Typisches Straßenbild von Cartagena de Indias

Playa Cristal im Nationalpark Tayrona

Sonnenuntergang in Minca

Kaum wieder zuhause bei meiner Gastfamilie in Bucaramanga angekommen stand auch schon Weihnachten vor der Tür, das wohl emotionalste, was mir hier bisher passiert ist. Doch zunächst: Wie sieht kolumbianisches Weihnachten überhaupt aus? Es beginnt schon einmal mit den Novenas, den neun Tage vor Weihnachten, an denen man jeden Abend in der Familie zusammenkommt, betet, singt und sich auf Weihnachten vorbereitet. Man sieht also wiedermal, es geht alles sehr religiös zu. Navidad an sich ist offiziell am 25. Dezember, allerdings erhalten die Kinder die Geschenke nicht wie in den Vereinigten Staaten am Morgen, sondern um Mitternacht. Nun zu meinem ganz persönlichem Weihnachtserlebnis: Der 24. war Entspannung pur: die ganze anwesende Familie (letztendlich 12 Personen an der Zahl) blieb den ganzen Tag im Schlafanzug zuhause, wir spielten Spiele, quatschten und machten uns einfach einen entspannten Tag. Allerdings wäre es ja langweilig, wenn nicht auch an diesem Tag irgendeine Art Chaos ausgebrochen wäre. So gab der Ofen kurzerhand den Geist auf. Ironie bei der ganzen Sache: Er wird so gut wie nie benutzt, aber gerade an Weihnachten, wenn abends ein ganz besonderer Krustenbraten auf dem Tisch stehen soll, der 5 Stunden in der Röhre geschmort werden soll geht nichts mehr. Im Laufe des Tages bauten Handwerker also unseren Ofen zweimal komplett aus, bis sie ihn nachmittags um halb fünf endlich wieder in Schuss gebracht hatten. Während sich die Erwachsenen dann ums Kochen kümmerten, spielten wir Kinder und Jugendliche weiter, schmissen uns in Schale und hielten dann um kurz vor Mitternacht die letzte Novena ab. Gegen halb eins war auch das Essen fertig, das die Kinder auf einmal in einem Tempo essen konnten, das ich bisher von ihnen gar nicht kannte. Geschenke öffnen sich ja schließlich nicht von selbst! Die Bescherung war dann aber letztendlich auch für mich ein sehr besonderer Bestandteil meines Abends, denn meine Gasteltern schenkten mir einen personalisierten Kugelschreiber mit meinem „neuen“ Namen: Susy Martinez. Das und mein erstes Weihnachten in einem komplett anderen Umfeld trieben mir an diesem Abend die Tränen die Augen. Auch ging mir in diesem Moment der Gedanke durch den Kopf, dass ich nun schon fast die Hälfte meines Jahres hinter mich gebracht habe und wie die Zeit ab jetzt zu rennen beginnt.


 

An diesem Punkt war ich genau eine Woche später nochmal: Silvester, hier einfach nur „el treintaiuno“ (der 31.) genannt. Den verbrachten wir im kleineren Kreis in Socorro. Bereits am Nachmittag öffneten sich meine älteren Gastschwestern, mein Gastvater und ich die ersten Bierchen, was sich bis kurz vor Mitternacht nicht änderte. Um 23:55 Uhr positionierten wir uns alle vor dem Fernseher, jeder mit einer Schale mit 12 Trauben darin, jede Traube steht dabei für einen Wunsch, die um Punkt Mitternacht gegessen werden, noch bevor man allen ein feliz año nuevo wünscht. Ist das dann alles erledigt schnappt man sich einen Koffer und RENNT damit durch die Straßen, um im nächsten Jahr möglichst viel zu reisen. Aber bei diesen Bräuchen bleibt es nicht: Leute tragen gelbe Unterwäsche, um im nächsten Jahr keine Geldsorgen zu haben, Puppen werden verbrannt, um das año viejo, das alte Jahr mitsamt seinen negativen Aspekten loszuwerden… Natürlich haben wir dann 2019 noch gebührend eingeläutet und habens krachen lassen.


Mit diesen Worten verabschiede ich mich wieder für heute. Und übrigens: mehr Bilder gibts wie immer in meiner kleinen Galerie.


Bis zum nächsten Mal, hasta pronto,


Eure Susi

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